Die Gesamtkosten für die Sanierung und Neubau werden nun auf 416,7 Mio. € geschätzt
Das Baureferat hat Anfang Juli 2024 in Rücksprache mit externen Kostencontrollern eine neue Kostenkalkulation zur Sanierung des Staatstheaters vorgelegt. Darin wird von einer Gesamtsumme des Projekts von 416,7 Mio € ausgegangen, was Mehrkosten von 76 Mio € im Vergleich zur vorhergehenden Kostenschätzung aus dem Jahr 2022 entspricht.
Die Kostensteigerung sind nicht durch Planungsänderungen, Zusatzwünsche oder bauliche Entscheidungen entstanden. Hintergrund sind ausschließlich die nicht vorhersehbaren und exorbitant gestiegenen Baupreise der vergangenen Jahre. Diese sind unter anderem auf die bekannten Nachwirkungen der Corona-Pandemie, Lieferkettenprobleme sowie den Mangel an Fachkräften und zugleich einer großen Nachfrage an Bauprodukten und Bauleistungen zurückzuführen.
So kam es zwischen dem Q3 2021 und dem Q1 2023 sprunghaft zu realen Baukostensteigerungen von über 15 Prozent mit einer Spitze von über 19 Prozent in Q2 2022 im Quartalsvergleich zum jeweiligen Vorjahr.
In der kalkulatorischen Grundlage waren die Baukostensteigerungen nicht absehbar und konnten daher nicht angenommen und dargestellt werden. Seit Ende 2023 sind nunmehr wieder durchschnittliche Baukostensteigerungen von 4 Prozent im Jahr zu verzeichnen, welche aber auf der sprunghaften Erhöhung der Baukosten zuvor aufbauen.
Die Baukostensteigerungen betreffen alle Bauvorhaben in ganz Deutschland, egal ob privates Einfamilienhaus, Schulgebäude oder Kulturbauten. Viele öffentliche Bauvorhaben haben Steigerungen von weit über 50% und mehr zu stemmen. Einige, sich noch in der Planungsphase befindliche Projekte, werden komplett auf Eis gelegt. Die Baustelle des Staatstheaters Augsburg ist dafür schon zu weit fortgeschritten. Mit allen Bauteilen wurde bereits begonnen. Ein Bau- oder Vergabestop, Umplanungen oder verzögertes Bauen einzelner Bauteile würde die Kosten noch weiter in die Höhe treiben. Nur die zügige und ungestörte Umsetzung der bereits baurechtlich genehmigten beziehungswiese schon im Bau befindlichen Planung ist als das nachweislich effektivste Mittel gegenüber weiteren Kostensteigerungen anzunehmen.