Was am Standort Staatstheater alles entsteht

Öffentliche Theaterkantine Mackie Messers

Die neue Theaterkantine ist zugleich ein Restaurant für die Öffentlichkeit. Neben kulinarischen Highlights bietet das Mackie Messers zusätzlich Raum für Begegnung mit Theater, den Schauspielerinnen und Schauspielern und allen Mitarbeitenden des Staatstheaters. Nach dem Vorbild des Augsburger Hotels „einsmehr“ wird das Restaurant zudem einen inklusiven Charakter haben. Bei schönem Wetter wird die Gastrofläche auf die für den Verkehr gesperrte und neu gestaltete Kasernstraße ausgeweitet.

 

 

Das Metropol

Was früher der „Hofmannkeller“ war, wird das neue Metropol!

In der dritten Spielstätte (neben dem Großen und dem Kleinen Haus) ist Raum für Experimentelles aus allen Sparten. Performative Formate, Community-Projekte und Filmnächte können hier stattfinden. Die Digitalsparte wird hier ihr Labor errichten und der freien Szene Augsburgs steht das Metropol als Spielstätte zur Verfügung.

Das Metropol entsteht im Untergeschoss des neuen Betriebsgebäudes, mit Eingang am neu geplanten Platz an der Heilig-Kreuz-Straße.

 

Theater Campus Utopia

Unter diesem Überbegriff fallen alle Kooperationen und Bildungsangebote des Staatstheaters.

Als visionärer Raum verbindet der Theater Campus Utopia lokale Akteurinnen und Akteure mit den aktuellen Diskursen und bietet der freien Szene sowie anderen Kultureinrichtungen in der näheren und weiteren Nachbarschaft einen Anknüpfungspunkt an die Arbeit des Staatstheaters. Die Bildungsangebote und partizipativen Formate der Theatervermittlung für Teilnehmende jeden Alters vernetzen sich mit den Initiativen von PLAN A. Die Begegnungsplattform des Staatstheaters verknüpft die Arbeit des Staatstheaters  mit der Freien Szene, Initiativen, Vereinen und Institutionen der Stadt Augsburg.

Die neuen Räumlichkeiten des Theater Campus Utopia öffnen dafür verschiedenste Möglichkeiten: mit Proberäumen, Workshop-Räumen und dem Orchesterprobesaal im Inneren des neuen Betriebsgebäudes, sowie in den öffentlichen Raum der Kasernstraße und des gesamten Theaterquartiers hinein.

Opernstudio

Das neue Opernstudio ist Teil des Theater Campus Utopia und dient als Sprungbrett für Nachwuchs-Sängerinnen und Sänger. In Kooperation mit dem Leopold Mozart College of Music öffnet es die Möglichkeit, Praxiserfahrungen in einem renommierten Ensemble zu sammeln, von Mentorinnen und Mentoren zu lernen und Theorie und Praxis besser zu verzahnen.

 

 

Orchesterakademie

Bei den Augsburger Philharmonikern entsteht eine Orchesterakademie für junge Musikerinnen und Musiker, die eine professionelle Laufbahn anstreben. Sie erhalten hier die Möglichkeit, gemeinsam mit erfahrenen Profis in einem herausragenden Orchester zu spielen und die Praxis als Ensemblemitglied auszutesten. Zusätzlicher Unterricht, Trainings und Mental-Coaching begleiten den Übergang vom Studium in eine erfolgreiche Karriere. Die Orchesterakademie ist Teil des Theater Campus Utopia.

 

 

Connector

Die neue gläserne Verbindung zwischen dem Großen und dem Kleinen Haus wird zum Showroom für die Digitalsparte. Die digitalen Angebote des Staatstheaters können hier den ganzen Tag genutzt werden, Game- und Coworking Space entsteht und die Gastronomie im Kleinen Haus ist nebenan ganztägig zugänglich. In urbanem Ambiente entsteht hier ein öffentlich nutzbarer, konsumfreier Begegnungsraum für Alle.

 

 

Das sanierte Große Haus

Das Große Haus war seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr renoviert worden. Entsprechend marode und technisch nicht mehr betriebsfähig waren viele Bereiche. Durch die Sanierung werden nun Gebäudestatik, Brandschutz, Heizung, Lüftungstechnik, Elektrik und Sanitäranlagen auf den Stand der Zeit gebracht. Eine neue Bühnentechnik, sowie neue Licht- und Tontechnik  ermöglichen zeitgemäße Inszenierungen. Energieeffizienz und Nachhaltigkeit spielen bei alle dem sowohl für die wirtschaftliche Nutzung als auch den Klimaschutz eine große Rolle.

Die Betriebssicherheit und regelkonforme Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden können nach der Sanierung  gewährleistet werden.

Das Große Haus wird durch die Instandsetzung fit gemacht für viele weitere Jahrzehnte Bühnenkunst, Kultur und gesellschaftliche Entwicklung am Standort Augsburg.

Optisch ändert sich für das Publikum wenig: wie die Fassade unterliegt auch die Inneneinrichtung des Großen Hauses dem Denkmalschutz. Das Interieur der 50er Jahre wird detailgetreu wieder eingebaut. Die vollständige Barrierefreiheit der Gebäudes, moderne Induktionsschleifen, neue Sanitäranlagen und attraktive Pausenaufenthaltsbereiche ermöglichen nun einen angenehmen Theaterbesuch für alle Gäste.

 

 

Das neue Kleine Haus

Das Herz des neuen Kleinen Hauses wird die Multifunktionsbühne. Mit ihrer besonderen sechseckigen Form bietet sie für alle Sparten des Staatstheaters vielfältige, experimentelle Möglichkeiten. Die Bestuhlung kann in verschiedene Spielrichtungen ausgerichtet und neue Raumerfahrungen geschaffen werden.

Das Kleine Haus ist autark vom Großen Haus und steht zudem für Produktionen der Freien Szene und externe stadtgesellschaftliche Veranstaltungen zur Verfügung.

In der neuen Bar/Café kann der Vorstellungsbesuch mit einem Drink ausklingen oder ein neuer Tag mit einem Frühstück beginnen – die Öffnungszeiten sind unabhängig vom Theaterspielbetrieb.

Außerdem

Attraktive Außenflächen mit hoher Aufenthaltsqualität für alle Bürgerinnen und Bürger und ein Kultur-Spielplatz für die Jüngsten.

 

Weitere „Bausteine“ des neuen Staatstheaters sind in der Planung und Prüfung und werden hier veröffentlicht, sobald sie spruchreif sind.

Das Projekt

Im Juni 2016 musste das geschichtsträchtige Augsburger Theater wegen erheblicher Mängel im Brandschutz geschlossen werden. Eine Sanierung war zu diesem Zeitpunkt schon länger im Gespräch – die letzten wesentlichen Baumaßnahmen lagen über 60 Jahre zurück, technische Anlagen stammten zum Teil noch aus den 1930er Jahren.

Das Münchner Architekturbüro „Atelier Achatz Architekten“ ist spezialisiert auf Theaterbauten. In den Jahren 2014/15 hat das Büro erstmals Pläne für die Sanierung des Staatstheaters erstellt. Die Baumaßnahme ist unterteilt in:

  • Bauteil 1: die Sanierung des Großen Hauses, mit neuem Keller für die Gebäudetechnik unter dem neuen „Kleinen Haus“ an der Volkhartstraße
  • Bauteil 2: Abriss der ehemaligen Brechtbühne, Kulissenhaus und Magazin, und Bau von zwei neuen Gebäuden: das „Kleine Haus“ mit Multifunktionsbühne und Gastronomie an der Volkhartstraße und das neue Betriebsgebäude mit Probebühnen, Probensälen für Chor, Ballett und Orchester, Werkstätten, Lagerflächen, Verwaltungsräumen und Ticket-Shop an der Kasernstraße.
Kostenentwicklung

Eine erste Grobkostenschätzung der Sanierungskosten lag im Jahr 2014 bei rund 235 Millionen Euro für das Gesamtprojekt. Nach verschiedenen Umplanungen zur Kostenreduzierung hat der Stadtrat 2016 die Konzeptplanung „Generalsanierung und Neubau Staatstheater Augsburg“ mit einem Kostenrahmen von 186,3 Mio. Euro beschlossen.

Als im Jahr 2019 der Vorentwurf für das Bauteil 2 vorgelegt wurde, zeigte sich, dass der vorgegebene Kostenrahmen von 72,8 Mio. Euro für das Bauteil II nicht gehalten werden kann. Architekt, Baureferat, Kulturreferat und Staatstheater erarbeiteten daher eine neue, günstigere Planungsvariante für das Bauteil II, ohne die Funktionalität des künftigen Theaters und die Belange der Bürgerbeteiligung einzuschränken. Diese neue Planungsvariante führte zu einer Kostenprognose von 92,3 Mio. Euro und wurde im Juli 2019 im Stadtrat erläutert.

Gemäß aktueller Kostenprognose von Juni 2024 liegen die Gesamtkosten für die Sanierung und die Neubauten bei 416,7 Mio. €. Hintergründe der Kostensteigerung sind die nicht vorhersehbaren und exorbitant gestiegenen Baupreise, welche unter anderem auf die bekannten Nachwirkungen der Corona-Pandemie, Lieferkettenprobleme sowie den Mangel an Fachkräften und zugleich einer großen Nachfrage an Bauprodukten und Bauleistungen zurückzuführen sind.

Bauverlauf

Die vorbereitenden Arbeiten zur Theatersanierung begannen im September 2017 mit den archäologischen Grabungen und den Schadstoffuntersuchungen.
Die baulichen Maßnahmen am Großen Haus konnten mit der Baubeginnsanzeige vom 1. Januar 2019 begonnen werden.

Mit dem Rückbau der „brechtbühne“ und der Probenbühne starteten im Mai 2019 die ersten sichtbaren Bauarbeiten.

Nach den aktuellen Planungen (2024) soll das Große Haus Ende 2028 baulich fertig gestellt werden.

Die Neubauten für das Betriebsgebäude und das „Kleine Haus“ (auf dem Technikkeller an der Volkhartstraße) sollen Ende 2029 baulich fertiggestellt werden.

Dann folgt die Übergabe an das Staatstheater, die die Gebäude dann für die Nutzung als Theater einrichtet.

Der Terminplan wird stetig überprüft und fortgeschrieben.