Neuer Look fürs Kleine Haus

Visualisierung des Kleinen Hauses. (c) HENN
Architekturbüro HENN präsentiert optimierte Pläne für die zweite Spielstätte

Für das Kleine Haus als zweiter Spielstätte des Staatstheaters Augsburg gibt es neue Pläne. Das Architekturbüro HENN, das für die Generalsanierung und den Neubau des Staatstheaters verantwortlich ist, hat seine Optimierungen für die Gestaltung des kleinen Hauses jetzt auch in einer Medienkonferenz präsentiert, zu der die Stadt Augsburg eingeladen hatte. Neu sind vor allem der äußere Auftritt sowie die geplante Raumaufteilung des geplanten Neubaus.

Materialwahl mit Blick auf Ressourcenschonung

Die neue Fassade soll nach den Plänen des renommierten Architekturbüros HENN aus halbdurchsichtigem Glas gefertigt sein, wobei die Fassade zur Spitze des Gebäudes in Richtung Kennedy-Platz hin immer transparenter wird. Besonders dabei ist, dass zur Herstellung der Glasfassade recyceltes Material aus der Region Augsburg verwendet wird, das bewusst mit Blick auf Rückbaubarkeit, Energieverbrauch und Ressourcenschonung ausgewählt ist. Auch ein sommerlicher Wärmeschutz ist als Beitrag zur Klimaanpassung integriert.

 

Eigener Baukörper mit Verbindungen zum Großen Haus

Der Bau an der Volkartstraße, dessen dreieckiger Grundriss bestehen bleibt, will sich transparent für die gesamte Stadtgesellschaft öffnen und alle Bürgerinnen und Bürger einladen, am Geschehen im Inneren teilzuhaben.

Mit der monolithischen Anmutung der geplanten Glasfassade auf einem Steinsockel setzt sich das Kleine Haus klar vom Großen Haus ab.

Gleichzeitig übernimmt die wie ein Vorhang geschwungene Fassade Elemente aus der Steinfassade und der Decke des Zuschauerraums des Großen Hauses und stellt so eine Verbindung zwischen den Gebäuden her.

 

Baureferent Steffen Kercher: „Frischer Blick auf Funktionalität, Gestaltung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit“

Der Entwurf basiert auf der bisherigen Planung des Architekturbüros Achatz, optimiert aber das äußere Erscheinungsbild und legt damit die Grundlage für ein neues architektonisches Wahrzeichen für Augsburg. „Mit der Neuorganisation des Projekts und dem Wechsel des Architekten hat sich die Chance auf einen echten Neustart eröffnet. Mit frischem Blick auf Funktionalität, Gestaltung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit hat das neue Team des Architekturbüros HENN entscheidende Optimierungen vorgenommen“, so Baureferent Steffen Kercher.

 

Kulturreferent Jürgen K. Enninger: „Die europäische Vision eines Theaters für alle wird Wirklichkeit“

„Das Versprechen aus der Bürgerbeteiligung wird eingelöst“, sagt Kulturreferent Jürgen K. Enninger und ergänzt: „Hier entsteht ein Bau, der für eine demokratische Theaterauffassung steht. Dieser neuer Ort – hochmodern und ikonisch – steht in einer Reihe mit bestehenden kulturhistorischen Orten in Augsburg und wird das Stadtbild nachhaltig prägen. Die transluzente Fassade gibt dabei Einblicke und öffnet auf diese Weise das Gebäude nach außen. Das Kleine Haus wird damit zum Dritten Ort, der mehr Transparenz schafft und Theater zu einem Ort des Verhandelns macht. Die europäische Vision eines Theaters für alle wird Wirklichkeit!“

 

Großzügigere Foyer-Bereiche, Bar mit Ausblick und Barrierefreiheit

Neben der Fassade werden ebenfalls die Flächen für Besucherinnen und Besucher des Kleinen Hauses optimiert. Vor allem das Foyer mit dem Treppenaufgang wird großzügiger und lichtdurchfluteter sowie die Zugangssituation eindeutiger. So entsteht im zweiten Obergeschoss zum Beispiel eine größere Bar mit einem spannenden Ausblick über die Fuggerstraße. Auch die Flächennutzung und Wegebeziehung in den Foyer-Bereichen zur Garderobe und zu den Toiletten wurde verbessert. Für Menschen mit Behinderung sind erstmals alle Flächen barrierefrei zugänglich und durch die Verlegung des Aufzugs sind die Wege zu den Veranstaltungen deutlich kürzer.

 

Stefan Sinning, Architekturbüro HENN: „Ein Kulturgebäude, das dem europäischen Anspruch der Metropole Augsburg gerecht wird“

„Das Kleine Haus ist ein Herzensprojekt mitten in der Innenstadt. Wir bauen ein modernes Gebäude, das sich gleichzeitig in die historische Umgebung einfügt. Wir möchten mit diesem Projekt den Augsburgerinnen und Augsburgern ein Kulturgebäude bauen, welches dem europäischen Anspruch dieser Metropole gerecht wird“, sagt Stefan Sinning, Managing Director bei HENN und verantwortlich für das Staatstheater Augsburg.

 

André Bücker, Intendant des Staatstheaters Augsburg

„Das neu gestaltete Kleine Haus ist ein faszinierendes Ausrufezeichen im Theaterquartier, das mit seiner markanten Form eine enorme Strahlkraft entwickeln und das Stadtbild bereichern wird. Der einzigartige sechseckige Multifunktionssaal im Inneren bietet für alle Kunstformen des Staatstheaters sowie für verschiedenste Veranstaltungen eine perfekte Bühne. Die Vorfreude am Staatstheater ist riesengroß!“

 

Im Herbst werden detaillierte Zahlen vorgestellt

Die vorgenommenen Optimierungen für das Kleine Haus sind im Vertrag, den die Stadt Augsburg mit dem Architekturbüro HENN geschlossen hat, bereits inkludiert, der Kostenrahmen bleibt gewahrt. Das Architekturbüro HENN prüft aktuell sämtliche bisherigen Kostenansätze und gleicht diese mit der neuen Planung ab. Im Herbst werden Zahlen im Detail vorgestellt. Bereits jetzt zeigt sich klar: Auch unter den neuen Gegebenheiten bleibt das Projekt im beschlossenen Kostenrahmen, wie in der Ausschreibung der Stadt Augsburg vorgegeben. Auch entsprechen die optimierte Planung und die neue Fassade der Förderfähigkeit gemäß BayFAG durch den Freistaat Bayern.

Bis Mitte 2030 soll der Bau des Kleinen Hauses, dessen Kellergeschosse bereits fertiggestellt sind, beendet sein.

Mit der Neuorganisation des Projekts und dem Wechsel des bisherigen Architekten eröffnete sich die Chance auf einen echten Neustart. Durch Beschluss des Augsburger Stadtrats konnte das international renommierte Architekturbüro HENN gewonnen werden – ein Büro das Erfahrung mit hochkomplexen Kulturbauten auf europäischer Ebene hat. Mit frischem Blick auf Funktionalität, Gestaltung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit hat das neue Team entscheidende Optimierungen vorgenommen.

Dabei ist etwas Seltenes gelungen:
Das Beste aus der bisherigen Arbeit wurde bewahrt und konnte durch neue Impulse bereichert werden. So ist aus einer schwierigen Situation eine starke Lösung entstanden und ein Konzept, das dem Anspruch dieses Jahrhundertprojekts noch gerechter wird.

Die neue Fassade macht aus dem Kleinen Haus ein starkes architektonisches Statement: modern, transparent, selbstbewusst. Wo zuvor eine teils geschlossene Außenhaut geplant war, entsteht nun ein offener, lichtdurchfluteter Baukörper mit gläserner Hülle, der das Theater buchstäblich in die Stadt leuchten lässt.

Diese neue Fassade erfüllt gleich mehrere Ziele:

  • Architektonische Klarheit und städtebauliche Präsenz: Die polygonale Form des Kleinen Hauses wird mit der neuen Fassade nicht nur klarer ablesbar, sondern auch als eigenständiger, markanter Baukörper im Stadtbild sichtbar.
  • Bürgernähe durch Transparenz: Die Fassadengestaltung signalisiert Offenheit. Theaterbesuch beginnt nicht erst im Saal, sondern schon im Stadtraum. Das Gebäude wird einladend, ein Ort der Begegnung – auch außerhalb der Aufführungen.
  • Nachhaltigkeit: Die Glasfassade besteht aus recyceltem Glas aus der Region. Die verwendeten Materialien wurden mit Blick auf Rückbaubarkeit, Energieverbrauch und Ressourcenschonung ausgewählt. Auch Hitzeschutz und sommerlicher Wärmeschutz sind integriert – ein wichtiger Beitrag zur Klimaanpassung.
  • Stimmige Verbindung zum Großen Haus: Die neue Fassade stärkt die Ensemblewirkung mit dem Bestand. Durch Transparenz, Maßstäblichkeit und Ausrichtung entsteht eine harmonische Verbindung zwischen alt und neu.

 

Kurz: Die Fassade ist weit mehr als eine Hülle. Sie ist Ausdruck eines neuen Selbstverständnisses – von Theater, von Stadtgesellschaft und von zeitgemäßer Architektur. Und sie wird Augsburg ein neues kulturelles Gesicht geben.

Ja. Auch mit der neuen Fassade und den Optimierungen bleibt der Kostenrahmen gewahrt. HENN prüft aktuell sämtliche bisherigen Kostenansätze und gleicht diese mit der neuen Planung ab. Dort, wo neue Qualitäten hinzukommen, werden an anderer Stelle gezielt Einsparpotenziale gehoben – wie in einem System kommunizierender Röhren. Die Detailzahlen werden im Herbst vorgestellt – doch schon jetzt zeigt sich klar: auch unter den neuen Vorzeichen bleibt das Projekt im beschlossenen Kostenrahmen, wie in der Ausschreibung der Stadt Augsburg vorgegeben.

Die optimierte Planung und die neue Fassade entsprechen der Förderfähigkeit gemäß BayFAG durch den Freistaat Bayern, damit bleibt die finanzielle Förderung des Projekts unverändert.

Nein. Der bestehende Zeitplan bleibt bestehen – das wurde auch gegenüber dem neuen Architekturbüro HENN als klare Vorgabe formuliert. Das Ziel ist weiterhin, das Kleine Haus bis Mitte 2030 fertigzustellen. Die Umplanung wurde so strukturiert, dass die Optimierungen ohne Verzögerungen umgesetzt werden können.

Ja. Der Stadtrat wird – wie bei allen relevanten Änderungen – über die optimierten Planungen und die neue Fassade beraten und entscheiden.
Die Verwaltung bereitet derzeit die entsprechenden Unterlagen vor.

Das Kleine Haus wird eine zweite Spielstätte – ein sechseckiger, multifunktionaler Bühnenraum, der weit mehr ist als ein klassischer Theaterraum. Hier entstehen neue Möglichkeiten für zeitgenössische Formen des Theaters, für externe Veranstaltungen und für Begegnung.
Eine ganztägig geöffnete Bar mit Café schafft einen Ort der Offenheit – für die Stadtgesellschaft, für Kulturinteressierte, für alle. Der gläserne Übergang zum Großen Haus – der sogenannte „Connector“ – ist dabei mehr als nur eine bauliche Verbindung: Er wird zur Bühne der Digitaltheatersparte, zum barrierefreien Eingang und zum neuen Treffpunkt mitten im Quartier.
Wichtig: Das Kleine Haus bleibt in der vom Stadtrat genehmigten Kubatur erhalten. Aber inhaltlich wird es mehr denn je: ein Raum für Kultur, Stadtleben und Zukunft.