Vor dem Großen Haus haben Mitte September 2022 die Arbeiten zur Vorbereitung der Baugrube zur Errichtung eines Kellers begonnen. Es wird eine Bohrpfahlwand errichtet, um die zukünftige Baugrube abzusichern.
In diesem Spezialtiefbauverfahren werden Stahlrohre von etwa 15 Metern Länge in die Erde gebohrt. Dabei ist ein rund 100 Tonnen schweres Bohrpfahlgerät im Einsatz. Im Anschluss wird die Erde aus dem Inneren des Rohres entfernt und das Rohr mit Beton verfüllt.
Das Verfahren ist verhältnismäßig erschütterungs- und geräuscharm und eignet sich daher für die Arbeiten inmitten der Stadt. Das schont sowohl die Anwohnenden als auch empfindliche Gebäude in der unmittelbaren Umgebung.
Wie entsteht eine Bohrpfahlwand?
Mehrere Bohrpfähle werden mit Hilfe einer Schablone nebeneinander angeordnet. Insgesamt werden in der ersten Phase ca. 36 Bohrpfähle nach einer genau festgelegten Taktung eingebracht. Bei bestimmten Pfählen wird ein Korb aus Stahlbewehrung eingebracht und dann betoniert. Die Bohrpfähle sind hinterschnitten, das heißt, dass im Ergebnis eine durchgehende Bohrpfahlwand entsteht.
In einem ersten Abschnitt an der Volkhartstrasse werden über 70 solcher Bohrpfähle eingebracht und bilden dann einen Teil der Baugrube für die Erstellung des Rohbaus des Kellers. Nach dem Aushub der Baugrube werden die Bohrpfähle rückverankert, um den Erddruck aufzunehmen. Die Aushubarbeiten werden durch die Stadtarchäologie begleitet.
Bis wann dauern die Arbeiten?
Die Arbeiten dauern voraussichtlich noch bis Mitte 2023. Danach schließen die Rohbauarbeiten des zweistöckigen Kellerbauwerks an.
Fotos: Norbert Reinfuss/ Stadt Augsburg